figurative Vol. 1


Material
Die Figur, als Animations-, Comicfigur, Illustration oder Spielzeug, kann über Sprach- und Kulturbarrieren hinweg Ideen, Gefühle und Inhalte vermitteln und erfüllt eine Vielfalt an medialen Funktionen.

Die Untersuchung der ästhetischen und technischen Mittel, Methoden und Verfahren der Figurengestaltung und des Charakterdesigns bildet den inhaltlichen Kern des Seminars. Das Seminar geht der Frage der Aufgaben und Funktionen von Figuren im multimedialen Kontext nach. Dient die Figurengestaltung der Unterhaltung, der Kunsterfahrung, der Aufklärung oder sind Charaktere Vermittler von Ideologien? Aus welchen gestalterischen Bedürfnissen heraus entstehen fiktive Wesen? Welche grafischen Formen liegen ihnen zu Grunde und welche funktionalen Rollen können diese annehmen? Sind es Vorbilder, Hauptfiguren, Protagonisten oder Antagonisten mit variablen ästhetischen Eigenschaften? Wie können solche Figuren visuell und konzeptionell aussehen?

Durch Übungen und Experimente mit verschiedenen Grundstoffen und Techniken sollen Charaktere konzipiert, entwickelt und realisiert werden. Hierbei wird gemeinsam die Vielfalt der Materialien, der Medien und Methoden künstlerisch experimentell erkundet und erprobt. Analoge manuelle Verfahren wie nähen, zeichnen, kleben und modellieren u.a. werden von digitalen Medien begleitet und unterstützt. Gängige Werkstoffe wie Papier, Gips, und Stoff sollen durch gestalterische und mediale Konzeption hinterfragt und erweitert gedacht werden. Die Formgestaltung hat den selben Stellenwert, wie das konzeptionelle Ideengerüst hinter der Figur.

Die Arbeit endet in der Gestaltung fiktiver Charaktere, die als Objekte, Zeichnungen oder Bewegtbilder inhaltliche und visuelle Stellungen beziehen.



Mit Arbeiten von
Sarah Blumberg, Stephan Ganoff, Peishan Huang, Katharina Huber, Julia Kotowski, Moritz Liewerscheidt, Kasia Paczesniowska-Renner, Lara Plüschke und Claudia Sárkány



 Die Ausstellung

Die Ausstellung in der Moltkerei Werkstatt „figurative vol. 1“ präsentieren die ideenreiche Ergebnisse der Seminare Character Design und Total Toy, die von Olivier Arcioli und Zilvinas Lilas, Professor für 3D-Animation, geleitet wurden. | Die präsentierten Arbeiten reflektieren das thematische Feld beider Seminare und befassen sich mit sozialen und „gender Codes“, urbildlichen narrativen Strukturen, fiktionalen und dokumentarischen Charakteren, Typen und Prototypen, anthropomorphen und nicht-anthropomorphen Figuren. Die Studenten setzten sich während der Seminare mit der Stilisierung und Entwicklung von Charakteren auseinander, indem sie das Kriterium der Reduktion wählten und komplexe literarische Vorlagen mit dem unmittelbar spürbaren Eindruck von Gestik und Zeichen übersetzten. Narrative Strukturen verdichten sich zu Ballungsräumen, in deren Herzen der „Casus Belli“ der Erzählung oder des Charakters liegt. Als reale Objekte zeigen diese Arbeiten die manuelle und konzeptionelle Auseinandersetzung mit der taktilen Formgebung. Durch das Experimentieren mit einer weiten Bandbreite von Materialien stellen die Studierenden die tastbare Oberfläche, als ein Hauptbestandteil der frühesten Erzählform, in den Vordergrund – die Erzählung der Berührung.

3. bis 12. Dezember | Moltkerei Werkstatt | Moltkestraße 8 | Köln | Eröffnung Donnerstag 3. Dezember 20:00 Uhr

Der Prozess